49 Minuten Hoffnung – dann ging der Faden verloren

Spielbericht: TB Beckhausen – DSC Wanne-Eickel Handball 31:25 (16:10)

Es war alles angerichtet für einen spannenden Sonntagvormittag in Gelsenkirchen. Ein unangenehmer Gegner, eine frühe Anwurfzeit um 11 Uhr, ein heißer Kader und Zuschauerzahlen im zweistelligen Bereich: perfekte Voraussetzungen für ein kampfbetontes Spiel. Und das wurde es.

Schon in der Anfangsphase zeigte der TB Beckhausen, warum er in eigener Halle schwer zu schlagen ist. Mit viel Tempo, klaren Abläufen und einer satten Portion Selbstbewusstsein legte die Heim-Mannschaft einen 7:4-Start hin und zwang den DSC früh in die Rolle des Reagierenden. Die Gäste aus Wanne-Eickel kamen offensiv nur schleppend ins Spiel, leisteten sich einfache Ballverluste und taten sich schwer, klare Chancen herauszuspielen. Beckhausen nutzte das eiskalt – zur Pause stand ein 16:10 auf der Anzeigetafel.

Doch wer dachte, das Spiel sei gelaufen, kennt den DSC schlecht. Aus der Kabine kam das Team von Peter Kasper mit deutlich mehr Energie und Zug zum Tor. Innerhalb weniger Minuten war der Rhythmus da, die Abwehr griffig, und auch im Angriff lief der Ball wieder besser. Besonders Pascal Röhrle, Maximilian Schilling und David Lüke übernahmen Verantwortung – Tor um Tor kämpfte sich der DSC zurück ins Spiel.

In der 49. Minute war das Wunder fast greifbar. 22:22 – alles wieder offen. Der Ausgleich markierte den Höhepunkt einer starken Aufholjagd, die an Moral und Einsatz kaum zu überbieten war.

Doch dann kam der Bruch. In den entscheidenden Minuten fehlte dem DSC die Ruhe. Die Angriffe wurden überhastet abgeschlossen, viele Aktionen liefen ins Leere oder endeten in Einzelversuchen. Beckhausen hingegen blieb cool, spielte clever weiter und fand stets die Lücken in der Gäste-Abwehr oder schloss die zahlreichen Tempo-Gegenstöße erfolgreich ab. Der letzte Wille war beim DSC da – aber Struktur und Präzision fehlten. So setzte sich Beckhausen in den Schlussminuten deutlich ab und sicherte sich am Ende verdient die Punkte mit 31:25.

Fazit:

Die Niederlage tut weh, aber sie ist erklärbar. Nach einem schwachen ersten Durchgang kämpfte sich der DSC mit viel Herz zurück, ließ aber in der Crunchtime die nötige Klarheit vermissen. Mit mehr Übersicht und weniger Hektik wäre vielleicht mehr drin gewesen. Aber: Auch solche Spiele gehören zur Entwicklung.

Nächste Woche wartet bereits das nächste Duell – zur etwas ungewohnten Uhrzeit um 13 Uhr in eigener Halle gegen den VfL Gladbeck 3. Ein Spiel mit Historie, und vielleicht die perfekte Gelegenheit, die Lehren aus Beckhausen direkt in Punkte umzuwandeln.