PSV Recklinghausen 2 gg. DSC Wanne-Eickel 24:24 (13:11)
Mit einer guten Leistung stellten sich die Mondstädter dem letzten Gegner des Jahres entgegen und schaffen trotz (fast) leerer Bank einen Achtungserfolg.
Nach den ernüchternden letzten Monaten hatte Trainer Daniel Niggemann unter der Woche endlich mal auf die Pauke gehauen und mehr Einsatz- und Leistungsbereitschaft von seinen Schützlingen verlangt. Schließlich liegt der DSC zwar noch in Schlagweite zur direkten Konkurrenz, dennoch ist die Punkteausbeute bisher selbst für einen wenig ambitionierten Aufsteiger indiskutabel.
Aufgrund verschiedener Umstände konnte der Coach allerdings nur auf neun Spieler zurückgreifen und musste sogar einen seiner Torhüter zum Feldspieler umformen. Was zunächst als großes Manko erschien, erwies sich im Nachhinein jedoch als Glücksfall:
Die Mannschaft ging mit sehr niedrigen Erwartungen an die Partie, Tenor zuvor war die Verhinderung einer bösen Klatsche und den Spaß am Handballspielen wiederzuentdecken. So schlugen sich die Mondstädter in den ersten Minuten gut, konnten eine schnelle, recht klare Führung der Gastgeber jedoch nicht verhindern. Nach 18 Minuten stand es bereits 10:5 für den PSV.
Bemerkenswert war an diesem Tag vor allem der großartige Mannschaftsgeist. Trotz des frühen Rückstands stand eine Einheit auf dem Platz, jeder einzelne ließ seine sonst üblichen Limits links liegen und spielte ansehnlichen Handball. Die Belohnung folge auf den Fuß: Die Mannschaft aus Recklinghausen wurde fahriger im Angriff und ließ sich immer wieder vom starken Vorgezogenen Eike Hippe in Bedrängnis bringen. So ging es mit einem Rückstand von zwei Toren in die Pause.
In der zweiten Hälfte merkte man dem DSC zu jeder Zeit den Willen an, dieses Spiel doch noch für sich entscheiden zu wollen. Gingen in den letzten Wochen häufig viel zu schnell die Köpfe runter, stand die Mannschaft nun selbstbewusst auf dem Feld und glaubte an die Chance mindestens einen Punkt mitnehmen zu können.
Es entstanden schöne Kombinationen im Angriff und die Abwehr konnte sich auch endlich mal so nennen, gestützt von einem überragenden Mehmet Akyildiz im Tor. Zwischenzeitlich konnte sich der DSC sogar auf drei Tore absetzen. Der PSV wurde immer nervöser und legte in den letzten Minuten all sein Können in die Waagschale.
So war das Spiel zum Ende hin ein wenig chaotisch, aber auf einem guten Kreisliganiveau, auch wenn sich mit fortschreitender Dauer die leere Bank bemerkbar machte und einige Spieler des DSC ihre konditionellen Grenzen erreicht hatten.
Am Ende bleibt den Wannern ein gern genommener Punkt und ein damit versöhnlicher Jahresabschluss. Wieder einmal zeigte sich, dass die Mannschaft auch unter widrigen Umständen gegen Vereine aus der oberen Tabellenhälfte mithalten kann, wenn der Teamgeist lebt und sie sich als Einheit präsentiert.
Nun folgt die verdiente Winterpause. Das nächste Spiel findet am 15. Januar des kommenden Jahres statt. Der Gegner aus Gladbeck hatte bisher einen ähnlich schlechten Saisonverlauf und kann bei einem Sieg als neuer Träger der roten Laterne dastehen. Anwurf ist um 11:15 Uhr in der Sporthalle Wanne-Süd.
Akyildiz; Jensen, Lindner (5), Hippe (5), Pressler (3), Motoc, Schlumberger (1) , Wanczura (5), Gawlick (4)