Harry Kane drei, Marcel Reynoss zehn

VfL Bochum gg. DSC Wanne-Eickel 26:28 (15:14)

Nach dem gelungenen Restart in die 1. Kreisklasse setzte sich der DSC auch an diesem Spieltag wenig souverän, aber gekonnt durch und krönte eine solide Leistung mit zwei Punkten. Dass es gegen die als bärbeißig betitelte Bande Bochumer Buben so knapp wurde, lag vor allem am guten gegnerischen Torwart David Knorr. Und am eigenen Unvermögen natürlich.

So sehen Sieger aus.

Bereits beim Warmmachen ging ein Raunen durch die modernisierte Sporthalle des Neuen Gymnasiums in Wiemelhausen. Soeben hatte Harry Kane mit dem 7:0 gegen die Fußballer des VfL Bochum seinen dritten Treffer erzielt und damit für lange Gesichter auf beiden Seiten gesorgt. Die Handballer des VfL wollten es definitiv besser machen und zeigten sich schon vor dem Spiel höchst motiviert, wollten sie doch ihren Aufwärtstrend beibehalten.

Doch auch die Truppe aus Wanne-Eickel ging nach dem verdienten Unentschieden gegen Ligaprimus Schalke 04 mit einer ordentlichen Portion Selbstbewusstsein in das Derby. Dabei musste Coach Niggemann urlaubsbedingt ein wenig umstellen und besetzte die Königsposition in der Mitte mit Routinier Jan Bollmann. Wie sich herausstellte, war es die richtige Entscheidung. 

Der Start verlief dann recht ausgeglichen mit guten Szenen auf beiden Seiten. Die Bochumer versuchten ihr allseits bekanntes Spiel aufzuziehen und viele Wechsel anzusagen, um die eigenen Angreifer möglichst frei vor das gegnerische Tor zu bringen. Der DSC hielt jedoch zunächst sehr gut dagegen und kam geführt vom klasse aufgelegten Bollmann ebenfalls in Fahrt, kleinere Schwächen im Abschluss verhinderten aber ein Davonziehen.

So kam es, wie so oft, ganz anders: Der VfL zeigte, wie hervorragend sich die Mannschaft in der Vorbereitung eingespielt hatte und schloss selbst eiskalt ab, sodass es nach zwanzig Minuten bereits 12:8 für die Heimmannschaft stand. Nur durch eine enorme Energieleistung schaffte es der DSC sich Tor um Tor zu nähern und sich zur Halbzeit mit dem Anschlusstreffer zum 15:14 zu belohnen.

In der Kabine war nach der ganzen Spannung dann erstmal durchatmen angesagt. In den bisherigen Spielen konnte die Mannschaft des DSC in Hälfte zwei jeweils einen Gang hochschalten und so nahm man sich auch diesmal vor, den eigenen Streifen beizubehalten und über die gute Kondition den Sieg zu sichern.

Nach Wiederanpfiff ging es nur in eine Richtung, nämlich ins Bochumer Tor. Wanne spielte einen wirklich guten und schnellen Ball, konnte sich häufig frei durchsetzen und begeisterte stellenweise mit schönen Kombinationen und guten Situationen im 1 gegen 1. Der VfL zeigte sich davon völlig überrumpelt und erlaubte sich zu viele Fehler im Spielaufbau, die in dieser Phase gnadenlos genutzt wurden. Selbst eine etwas kuriose und unberechtigte rote Karte gegen Kreisläufer Dennis Gawlick änderte nichts an der haushohen Überlegenheit der Gäste.

Dennoch war die Messe noch lange nicht gegessen. In alter Manier stockte der DSC-Zug. Dass es zu keiner Entgleisung kam, ist vor allem Marcel Reynoss zu verdanken. Der Harry Kane des Ruhrpotts weckte in der letzten Viertelstunde den Torjäger in sich und erzielte die letzten fünf Treffer für die Mannschaft in schwarz-gelb. Bochum konnte dem nicht mehr viel entgegensetzen, kämpfte aber bis zum Schluss um jeden Ball und hielt die Spannung bis zum Schluss enorm hoch.

Trotzdem gewann der DSC am Ende knapp, aber verdient und setzt sich damit nach drei Spielen mit 5:1 Punkten im oberen Tabellenabschnitt fest. Mal wieder war die erste Hälfte ein bisschen verschlafen worden. Dennoch hat sich die Mannschaft selbst zusammengerauft, eine ordentliche Leistung auf die Platte gebracht die Vorgaben des Trainers zumindest stellenweise gut umgesetzt.

Nun folgt eine dreiwöchige Pause, bevor die nächste schwierige Aufgabe auf dem Plan steht. Das Nachholspiel gegen das Team des HSC Haltern-Sythen 3 findet am 15. Oktober statt, Anwurf ist um 17:30 Uhr in der Sporthalle des Schulzentrums in Haltern am See.

Akyildiz, Motoc; Sauerhoff (1), Dietrich (3), Jensen, Lindner (1), Hippe (3), Pressler (1), Lüke (2), Sokolowski, Klostermann, Bollmann (3), Reynoss (10), Gawlick (4/disqualifiziert)