DSC Wanne-Eickel gg. TV Gladbeck 2 33:25 (13:10)
Am fünften Spieltag trumpft die Mannschaft des DSC Wanne-Eickel schon ab der ersten Minute auf und euphorisiert die Fans durch ihr schnörkelloses Spiel und einer gewissen Kaltschnäuzigkeit.
Sonntagmorgen um 11:15 Uhr liegt nicht allen Gegnern. Dieser kleine Vorteil hat den ausgeschlafenen Jungs des DSC meist Glück und viele Punkte gebracht, so sollte es auch an diesem Tag werden. Insgesamt standen Trainer Niggemann rekordverdächtige 16 Spieler zur Verfügung, von denen allerdings nur 14 auf den Berichtsbogen passten. Nach der eher mauen Trainingsbeteiligung unter der Woche eine erste positive Nachricht. Aber nicht die einzige.
Angetrieben vom guten Saisonstart mit einer Ausbeute von 7:1 Punkten nahmen sich die Mondstädter der Favoritenrolle an und zeigten diesmal sogar in der ersten Halbzeit ein gutes Spiel. Innerhalb weniger Minuten wurde jedem Zuschauer klar, wer das Heft in der Hand hielt. So führte der DSC bereits in der 13. Minute mit 7:3.
Angeführt vom wieder mal sehr gut aufgelegten Marcel Reynoss zeigte das Team seine Qualitäten auf dem Feld und stellte den Gegner aus Gladbeck ein ums andere Mal vor unlösbare Probleme. Zu schnell waren die Ballstafetten, zu konzentriert die Abschlüsse, zu gut hielt Torwart Mehmet Akyildiz seinen Kasten sauber.
Erst zur Mitte der ersten Hälfte kam der TV endgültig auf die Platte und leistete so etwas wie Gegenwehr. Die Gäste versuchten sich ebenfalls durch schnelles und variables Spiel in die Partie zu beißen und konnten somit den Rückstand konstant halten, sodass zur Halbzeit ein beruhigendes 13:10 auf der Anzeigetafel stand.
Endlich war der DSC mal von Beginn an wach gewesen und hat der einstigen Festung im Wanner Sportpark alle Ehre gemacht. Und auch die Fans waren wie elektrisiert von der guten Leistung. Trainer Daniel Niggemann zeigte sich zufrieden mit seinen Schützlingen, warnte in der Kabine aber davor, sich auf dem Vorsprung auszuruhen, sondern mahnte viel mehr, den Streifen voll durchzuziehen.
Und wie hat die Mannschaft dann geliefert. Der Turnverein aus Gladbeck kam höchst motiviert aus der Kabine und wollte das Spiel mit aller Macht drehen, allerdings war er insgesamt an diesem Tag einfach chancenlos. Der DSC spielte sich in eine Art Rausch und zeigte wieder einmal, zu was er in der Lage ist, wenn alle Spieler einigermaßen fit (und nüchtern) auf der Platte stehen.
Angeführt vom bockstarken Felix Pressler zeigten die Wanner sowohl im Angriff als auch in der Abwehr eine überaus konzentrierte Leistung, sodass dem Gegner irgendwann einfach die Luft und Lust ausging, sich der Dampfwalze weiter entgegenzustemmen. Sogar Kreisläufer Dennis Gawlick fand an diesem Tag zu seiner Mitte und drehte sich dreimal hintereinander in die richtige Richtung, um insgesamt ebenfalls starke vier Buden zu erzielen.
Es war ein Spiel, bei dem einfach alles gelang. Stand es zur 47. Minute noch 24:20, so hielt der DSC das Tempo diesmal bis zum Ende hoch und erzielte Tore am Fließband. Alle anwesenden waren sich hinterher einig, dass der 33:25 Sieg so letztendlich auch in der Höhe verdient war.
Neben den bereits genannten war auch Max Dietrich wieder mal einer der Garanten für den Sieg. Dieser Teufelskerl kann am Handball einfach alles, was man sich als Trainer und Fan nur wünschen kann. Trotzdem scheint er auf dem Boden geblieben zu sein, denn er verzichtete großmütig auf die Auszeichnung zum Man Of The Match. Diese ging verdienterweise an Felix Pressler, dem insgesamt acht Tore gelangen.
So könnte es weitergehen, allerdings warten in der Hinrunde noch ein paar heiße Kandidaten auf die Mannschaft des DSC Wanne-Eickel. Die nächste Zugfahrt beginnt am kommenden Samstag um 19:30 Uhr. Der Nachtexpress hält dann bei der Drittvertretung des VfL Gladbeck an der Riesener Sporthalle, ein Kommen wird dringend empfohlen.
Akyildiz, Neumann; Sauerhoff (2), Hackerts, Dietrich (5), Lindner, Hippe (2), Pressler (8), Lüke (1), Bollmann (1), Reynoss (6), Wanczura (4), Gawlick (4)