Eine Pleite, die wehtut

VfL Gladbeck 3 gg. DSC Wanne-Eickel 26:25 (11:15)

Unnötig. So in etwa kann man die Auswärtsniederlage des DSC bei der Drittvertretung des VfL Gladbeck am einfachsten beschreiben. Hatte die Mannschaft von Trainer Daniel Niggemann in der ersten Hälfte noch seine bisher starken Saisonleistungen bestätigt, so brach in der zweiten Halbzeit alles in sich zusammen.

So sehen Verlierer aus.

Dabei musste der Coach an diesem Wochenende aus verschiedenen Gründen auf einige seiner Schützlinge verzichten. Dass deren Ausfälle schwer wiegen und die Optionen einschränken würden, war von vornherein klar. Trotzdem oder gerade deswegen nahm man sich vor, sich auf die eigenen Stärken zu konzentrieren und über die eingeübten Spielzüge zu einfachen Erfolgen zu kommen.

Dies gelang über 45 Minuten, auch wenn die Dampflok immer mal wieder ins Stottern geriet. Vor allem Felix Pressler zeigte sich immer wieder unaufhaltbar und bestätigte seine starke Form mit insgesamt zehn Toren. 

Mit zunehmender Dauer merkte man allerdings, wie dem DSC so langsam die Puste ausging. Die ohnehin schon mäßigen Abschlüsse wurden zum Ende hin immer unkonzentrierter, sodass der gut aufgelegte gegnerische Torwart dem Spiel immer häufiger seinen Stempel aufdrückte.

Der Knackpunkt kam dann ab der besagten 45. Minute: Beim Stand von 18:21 für die Mondstädter entschied sich die Gladbecker Auswahl dazu, die Deckung offensiver zu gestalten und dabei Mittelmann Alex Wanczura kurz zu decken. Damit war das Angriffsspiel des DSC quasi neutralisiert, die fehlenden Trainingseinheiten machten sich bemerkbar und insgesamt verlor die Mannschaft einfach den Kopf. 

Als es eng wurde, beschäftigten sich einige Spieler zu sehr mit den Fehlern der Nebenleute, es wurde sich nicht mehr freigelaufen, die Schiedsrichterentscheidungen wurden teils zu Unrecht angezweifelt und so zelebrierte man eine Fehlerkultur, die am Ende der Kette zu einfachen Toren für Gladbeck führte. 

Hier erntete das Team einiges Kopfschütteln von den zahlreichen mitgereisten Fans. Eigentlich schien die Partie schon fast entschieden, erst durch eigene Unzulänglichkeiten wurden die Gegner gestärkt und auf die Erfolgsspur geführt. Der DSC schien sich nur noch auf Einzelaktionen zu beschränken und hatte mit dieser Strategie an diesem Tag einfach kein Glück.

Somit war die Niederlage am Ende verdient und die Stimmung dementsprechend gedrückt. Es bleibt zu hoffen, dass die Mannschaft sich auch hier an die eigene Nase fasst und geschlossen an einer Verbesserung der Trainingsbeteiligung arbeitet, um die hochgesteckten Ziele nicht aus den Augen zu verlieren. 

Die nächste Gelegenheit für zwei Punkte ergibt sich am kommenden Sonntag beim Heimspiel im Wanner Sportpark. Anwurf ist wie immer um 11:15 Uhr. Gegner ist diesmal der TuS Bommern 3.

DSC: Akyildiz, Neumann; Sauerhoff (2), Lindner, Pressler (10), Lüke (4), Sokolowski (1), Klostermann (2), Reynoss (3), Wanczura (3), Grmaca, Gawlick (3)

Auf der Tribüne alles gegeben: Christina Klostermann, Jennifer Hippe, Mandy Ambrosio, Alexander Motoc