HSV Herbede 2 gg. DSC Wanne-Eickel 24:27 (10:15)
Das verflixte letzte Spiel im Jahr: Die Vorzeichen standen schlecht: es war ein dunkler Spätnachmittag im Dezember, die Tabellensituation war nicht Fisch, nicht Fleisch. Es war die letzte Halle in der letzten Ecke einer dunklen Sackgasse. Die Mannschaft würde erneut mit einer Rumpftruppe auflaufen müssen und dann trat man ein in die traurigste Halle, die ich in 30 Jahren Handball sehen musste.
In der Spielvorbereitung konnte man schon das Gefühl entwickeln, dass die Mannschaft in Gedanken schon eher bei der abendlichen Weihnachtsfeier war, genauso verhalten ging es ins Spiel! Nach viereinhalb Minuten stand es in der Partie 0:0, erst nach 7 Minuten gelang der erste eigene erlösende Treffer zum 1:1 Ausgleich. Der Dank ging zu diesem Zeitpunkt an den Gastgeber, der uns bis dahin nicht für eine verschlafene Anfangsphase weiter bestraft hatte. Trotzdem lief man bis zur 20. Minute dem Gastgeber hinterher, bevor man zum ersten Mal mit einem Tor zum 7:6 in Führung gehen sollte. Vielleicht hatte der Trainer in der Auszeit davor die Mannschaft erreichen können, vielleicht tat die kurze Verschnaufpause einfach gut. Bis zur Pause sollte man selbst nicht mehr in Rückstand geraten und stattdessen die Führung zur Halbzeit auf fünf Tore ausbauen (15:10).
In der Halbzeit hatte die Mannschaft selbst den Entschluss gefasst, dass man den Gegner zu Beginn der zweiten Hälfte weiterbearbeiten muss, um bestenfalls ungefährdet den Sieg einzufahren. Der Gegner stellte aber die Abwehr um und deckte Stefan Sokolowski kurz. Die Mannschaft hatte zum einen Schwierigkeiten, die sich bietenden Lücken zu nutzen, zum anderen versagten Wurf um Wurf die Nerven vor dem gegnerischen Torhüter. Die eigene Abwehr konnte die zweiten Wellen von Herbede oftmals nicht aufhalten und das Spiel entwickelte sich zum Krimi, nach 38 Minuten schmolz die Führung auf ein Törchen zum 16:15.
Zu diesem Zeitpunkt legte die Mannschaft einen Schalter um, die eigenen Angriffe wurden zielstrebiger, Eike Hippe nutze die Räume in der offensiven Abwehr des Gegners, um sich zum Kreis durchzutanken. Die Abwehr wurde wieder robuster, die Lücken im Verbund kleiner gehalten. Torhüter Alex Motoc konnte einige gute Rückraumschüsse entschärfen und selbst immer wieder erste Wellen einleiten, die die Außen Hippe, Felix Pressler und Calvin Wendland beinahe fehlerfrei kaltschnäuzig abschlossen. Am Ende reichte eine knappe Niederlage in Halbzeit zwei, um die Punkte aus der Fremde zu entführen.
*30Lars Kersten feierte mit 50 Jahren ein gelungenes Comeback, genauso wie Calvin Wendland, der nach langer Verletzungspause endlich wieder ins Geschehen eingreifen konnte.
DSC: A. Motoc, L. Kersten (4), E. Hippe (6), F. Pressler (1), C. Wendland (3), S. Sokolowski (4), P. Klostermann (3), D. Gawlick (1), A. Wanczura (5)